> Teilleistungsstörungen erkennen

Lesen, Rechnen und Schreiben sind möglich, wenn Lernen möglich ist. Sie basieren auf Vorläuferfertigkeiten aus den Bereichen Wahrnehmung, Motorik und Sprache, die eng miteinander verzahnt sind. Diese Bereiche reifen im Laufe der Kindheitsentwicklung immer weiter aus und unterliegen einer Ausdifferenzierung.

Unser interaktiver Screening-Bogen zeigt, woran man Kinder mit einer Teilleistungsstörung für schulisches Lernen erkennen kann.

Screening-Bogen

Beobachten Sie bei Ihrem (Therapie-)kind eines oder mehrere der folgenden Merkmale? Klicken Sie auf diese Merkmale und lassen Sie sich die Hintergrundinformationen anzeigen.

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> Teilleistungsstörungen erkennen

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motorische Unruhe

Kinder werden immer dann unruhig, wenn sie auf der körperlichen Ebene überfordert sind. Dies ist der Fall, wenn der Körper eine zu niedrige Grundspannung hat. Denken und Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration fallen dann schwer. Ein unruhiger Körper entzieht dem Gehirn Energie, die es zum Denken und Lernen benötigt.

Kopf abstützen am Tisch

Wenn Kinder ihren Kopf am Tisch abstützten, dann kann das ein Hinweis auf zu schwach Entwickelte Nackenmuskeln sein. Manchmal liegt eine Blockade im Halswirbelbereich vor, die häufig durch Osteopathie gelöst werden kann. Denken, Höreindrücke verarbeiten, fehler- freies Abschreiben von der Tafel können ein Hinweis sein.

mit dem Stuhl kippeln

Wenn das Kind kognitive Aufmerksamkeit halten soll, dann spürt es sich in seinem Körper zu wenig und beginnt z.B. mit dem Stuhl zu kippeln. Das entzieht dem Gehirn Potential, Lerneinheiten können nur schwer oder gar nicht verinnerlicht werden.

übermäßiger Bewegungsdrang

Bestehen Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht? Es kann durchaus sein, dass das Kind gut in Sport ist – immer dann, wenn schnelle Sportarten gefordert sind. Kann das Kind in Ruhe auf einem Bein stehen? Ab dem 6. Lebensjahr mindestens 10 Sekunden. Das freie Bein muss in der Luft gehalten werden, die Beine dürfen sich nicht berühren. Gleichgewichtsprobleme kommen häufig bei Hörverarbeitungsstörungen vor.

Empfehlung: Höraufmerksamkeitstraining – therapeutisch begleitet. Die Kinder haben zumeist auch Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung.

früher Konzentrationsabfall

Dies kann mehrere Ursachen haben, die nicht alle auf eine Entwicklungsauffälligkeit hinweisen. Es kann sein, dass das Kind zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen hat. Kinder vergessen im Schulalltag häufig, dass sie trinken müssen. Mindestens 1/2 Liter Wasser (keine Limonaden…) pro Vormittag sollte getrunken werden. Hat das Kind etwas gegessen? Viele Kinder können in der Früh zuhause nichts essen. Und die Zeit bis zur ersten Pause ist lang. Manchmal vergessen die Kinder vor lauter Pausenspiel zu essen. Der Blutzuckerspiegel sinkt dann – die Konzentration fällt ab. Ursache kann auch eine Körperwahrnehmungsstörung sein, meist in Form eines zu niedrigen Tonus.

dazwischen rufen

Diese Kinder können sich nicht steuern. Sie sind nicht sehr reflektiert und bewusst und reagieren eher spontan und ihren momentanen Bedürfnissen entsprechend. Ein Regelbewusstsein – vor allem für ein Pflicht- und Arbeitsverhalten ist nicht ausreichend vorhanden. Hier muss genau unterschieden werden zwischen nicht gelernt und nicht können aufgrund mangelnder Körperwahrnehmung.

häufiges Nachfragen

Die Ursache liegt meist in einer Hörverarbeitungsstörung. Die Kinder haben eine verkürzte Hör-Merkspanne. Sie können sich schlicht das Gehörte nicht lange genug merken, um es zu verarbeiten. Voraussetzung ist, dass das Gehörte auch (inhaltlich) verstanden wurde. Der Lehrer sollte sich hierüber Klarheit verschaffen.

Kinder scheinen schlecht zuzuhören

Zumeist haben diese Kinder nicht alles verstanden, was man gesagt hat. Es kann dabei auch vorkommen, dass sie nicht wissen, dass sie nicht alles verstanden haben. In der Folge können sie Arbeitsaufträge auch nicht richtig umsetzen. Liegen eingeschränkte Sprachverständnisleistungen vor, so sollte eine Sprachtherapie angestrebt werden.

Hintergrundgeräusche stören

Hier liegt in den meisten Fällen eine Körperwahrnehmungsstörung vor, die sich in einer hohen Sensibilität für auditive Reize äußert. Es gelingt den Kindern nicht, Störgeräusche als unwichtig zu bewerten. In der FOlge zeigen die Kinder starke Ablenkbarkeit und Konzentrationsporbleme.

kurze Hörmerkspanne

Die Kinder können sich nur wenige Worte merken. Zumeist verfügen sie über keine ausgeprägten Speicherfähigkeiten, weil sie einen zu niedrigen Grundtonus und somit eine zu geringe „Wachheit“ haben. Manchmal erscheinen die Kinder in großen Gruppen orientierungslos.

Kinder vergessen Hausaufgaben

Die Kinder verfügen meist nicht über ein Verantwortungsbewusstsein für Pflicht- und Lernaufgaben. Sie haben es vielleicht noch nicht gelernt oder sie verweigern sich. Die Ursachen hierfür müssen genau erforscht werden.

fehlendes Regelbewusstsein beim Turnen

Die häufigste Ursache ist die mangelnde Fähigkeit des Kindes, sich zu steuern. Dies kann daran liegen, dass das Kind kognitiv und sozial noch nicht über eine genügende Reife verfügt, im Teamverbund zu lernen und gewahr zu sein. Manchmal liegt auch eine Körperwahrnehmungsstörung zugrunde. Diese Kinder fallen meist auch in der Pause auf: Sie geraten ungewollt in Streitereien; sie rempeln andere Kinder an, rennen sie über den Haufen – nehmen sie nicht richtig wahr. Je größer der Radius der Bewegungsmöglichkeit ist und je mehr Kinder gleichzeitig anwesend sind, umso schwerer fällt es dem betroffenen Kind, sich und andere wahrzunehmen. Sie können nicht erkennen, wann eine Regel gültig wird.

mangelnde Turnleistungen

Die Kinder haben meist Auffälligkeiten im Bereich der Koordinationsfähigkeit. Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Körperkontrolle können nicht oder nur unzureichend miteinander koordiniert werden. Turnaufgaben aber auch Denkleistung wir Lesen, Rechnen und Schreiben fallen schwer.

häufiges Stolpern

Hier liegen meist Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und der Tonusstabilität zugrunde. Den Kindern fällt es oft schwer sich länger zu konzentrieren und genau zuzuhören. Häufig machen sie auch Rechtschreibfehler.

Vermeiden von langsamen Bewegungen

Ursache sind meist Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme. Die Kinder neigen zu Leichtsinnsfehler, können sich schwer konzentrieren und die Ruhe halten. Sie werden schnell ungeduldig und fallen in der Arbeitshaltung ab.

Bevorzugen von schnellen Sportarten

Auch hier liegen die Ursachen meist in Gleichgewichts- und Koordinationsproblemen. Die Kinder neigen zu Leichtsinnsfehlern, können sich schwer konzentrieren und die Ruhe halten. Sie werden schnell ungeduldig und fallen in der Arbeitshaltung ab.

Hampelmann gelingt nicht

Mit 6 Jahren sollten Kinder den Hampelmann mindestens 15 mal hintereinander machen können, ohne aus dem Takt zu kommen. Gelingt dies nicht, so sind meist Koordinations- und Tonusprobleme die Ursache, beides wichtige Voraussetzungen für die gleichezeitige Verarbeitung mehrerer Informationen.

Ball fangen gelingt nicht

Die Kinder haben meist Schwierigkeiten im Bereich der Auge-Hand-Koordination. Ihnen fällt meist auch das fehlerfreie Abschreiben von der Tafel schwer und sie verrutschen beim Schreiben und Lesen in der Zeile.

Hüpfen/Stehen auf einem Bein gelingt nicht

Das Kind hat Gleichgewichtsprobleme, wenn es mit 6 Jahren nicht mindestens 10 Sek. auf einem Bein stehen kann. Das nicht belastete Bein muss in der Luft sein und darf das Standbein nicht berühren.

Buchstaben- und Zahlenverdreher

Die Ursache hierfür sind mangelnde Fähigkeiten im Bereich der phonologischen Bewusstheit (Zergliederungsfähigkeit von Worten und Silben). Zumeist liegt die Ursache auf der Ebene der mangelnden sensomotorischen Koordinationsfähigkeit.

Malstifte brechen ab

Das Kind hat Schwierigkeiten mit der Fein- und Druckdosierung. Beim Schreiben verwechselt es häufig k mit g, p mit b und t mit d oder auch umgekehrt. Man spricht dann von taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsstörungen.

+ statt x beim Malen

Aufgrund von Körperschema- und Koordinationsschwierigkeiten gelingen komplexe und schwierige Musterzeichnungen nicht oder nur schwer und können auch schwer voneinander unterschieden werden. In der Folge kommt es zu Buchstabenverwechslern und -verdrehern, Lesefehlern und Schwierigkeiten im Abspeichern von Buchstaben und Zahlen.

Heft liegt beim Schreiben schräg

Die Kinder haben Schwierigkeiten mit dem Überkreuzen der Mittellinie. Ursächlich liegt eine sensomotorische Koordinationsstörung vor. Die Kinder bekommen schnell einen Schreibkrampf, sie können nicht ihr Schreibtempo erhöhen, sie haben häufig ein schlechtes Schriftbild und verrutschen beim Lesen in der Zeile. Letzteres führt zu Lese-sinn-verständnisproblemen.

unsaubere Heftführung

Die Kinder haben zumeist Schwierigkeiten mit der Feinmotorik. Hinzu kommt, dass sie aufgrund von Körperwahrnehmungsschwierigkeiten kein Bewusstsein für Ordnung und Struktur haben. Sie lernen schwer, brauchen unnötig lang für die Hausaufgabenerledigung und haben ein schlechtes Schriftbild.

häufiges Radieren & Ausbessern

Die Kinder haben meist Konzentrationsstörungen. Außerdem fällt es ihnen schwer Entscheidungen zu treffen. Hier muss genau geschaut werden: Eventuell haben sie Schwierigkeiten ihr eigenes Können und Nichtkönnen realistisch einzuschätzen ( = geringes Selbstwertgefühl oder Körperwahrnehmungsstörungen) oder sie sind leicht ablenkbar und stimulieren sich durch das Radieren ständig neu.

Kinder sind nie ordentlich angezogen

Zumeist liegt hier eine Körperwahrnehmungsstörung zugrunde. die Kinder haben zudem auch kein Empfinden dafür, ob der Gürtel zu eng oder weit ist, die heruntergerutschte Hose bei Laufen stört… Die Kinder haben meist eine unsaubere Schrift, halten nicht die Linien ein und lernen nur ungenau.

selbständiges Ankleiden fällt schwer

Meist haben die Kinder eine Körperschemastörung. Sie wissen nicht, welches Kleidungsstück wie und wo zu handhaben ist. Sie verwechseln b und d, sie haben Schwierigkeiten mit der Raum-Lage-Wahrnehmung, verrechnen sich häufig und kommen nur schwer zum flüssigen Lesen und Schreiben.

starrer Blick

Ein starrer Blick bei Kindern bedeutet meist, dass sie Schwierigkeiten mit dem Gleichgewichtssinn haben. Die Augen „halten“ sie fest. Je bewegter der Blick ist, desto schwieirger ist es, das Gleichgewicht zu halten. Häufig fällt den Kindern schwer das flüssige Lesen zu erlernen. Die Augen können nicht fließend genug über die Buchstabenzeilen gleiten.

dauernd fällt etwas herunter

Die Kinder können ihr Tun und ihren Körper nicht gleichzeitig achtend wahrnehmen und somit auch nicht korrigieren. Ihre Aufmerksamkeitsfähigkeit reicht nicht für mehrere Dinge. Man spricht auch davon, dass die Fähigkeit der geteilten Aufmerksamkeit nicht genügend erbracht werden kann. Diese Kinder können mehrere Dinge nur hintereinandergeschaltet wahrnehmen und lernen. Sie haben Schwierigkeiten mit der motorischen und kognitiven Koordinationsfähigkeit und Handlungsplanung. Ursache ist zumeist eine Körperwahrnehmungsstörung im Bereich der Taktil-Kinästhetik und des Körperschemas. Ihre „vermeintliche Unachtsamkeit“ kann Eltern, Mitschüler und Lehrer ungehalten machen. Hier sei darauf hingewiesen, dass man nur das verändern kann, was man auch bewusst wahrnehmen kann –> Das Kind muss eine Chance bekommen, sich besser zu spüren (evtl. in einer Körpertherapie).

die Tischhälfte reicht nicht aus

Es fällt dem Kind schwer sich und seine Umgebung zu strukturieren. Meist leidet auch das Arbeitsverhalten. Es ist uneffizient. Die Kinder brauchen verhältnismäßig lang für die Hausaufgaben, sie verzetteln sich, sie wissen nicht mehr, was sie wie in welcher Reihenfolge machen sollen… Ihnen fehlt die Fähigkeit „sich aufzuräumen und zu ordnen“ (meist auch ihr Zimmer). Ursache ist eine Körperwahrnehmungsstörung mit einer Handlungsplanungsstörung. Meist haben die Kinder auch einen zu niedrigen Tonus, der alle Herausforderungen – und seien sie noch so klein – zu einem unüberwindbaren Berg anschwellen lassen. Weigerung und Vermeidung sind meist die Reaktion.

fehlendes Lese-Sinnverständnis

Lesen ist eine komplexe Tätigkeit. Man muss Buchstabenzeichen erkennen und in Laute „übersetzen“ können. Gleichzeitig muss die Betonung des Gelesenen korrekt sein, sodass das Wort erkennbar und verständlich ist. Es gilt den Zeilenwechsel zu erfassen ohne zu verrutschen und es ist wichtig, der Stimme einen sprechmelodischen Klang zu geben. Hoch komplex erfordert Lesen also eine Koordinationsleistung, die ohne Sinnverständnis nur unzureichend erfolgen kann. Es muss genau untersucht werden, ob das Kind das notwendige Sprachverständnis (Verständnis, Wortschatz…) hat um den Lesetext zu verstehen. Weiterhin muss seine Koordinationsfähigkeit (motorisch und kognitiv) abgeklärt werden. Eine weitere Ursache kann eine Körperschemastörung sein – das Kind nimmt sich und seinen Körper nicht richtig oder nur ungenau wahr.

Überlesen der Satzzeichen

Die Kinder haben Schwierigkeiten, ihre Sprechmelodie den Textinhalten anzupassen. Dies geht immer auf Kosten des Sinnverständnisses (für Hörer und Leser). Ursache ist eine Störung der inneren und äußeren Rhythmisierung, dies zählt zu dem Bereich der Motorischen Koordinationsstörungen. Es kann aber auch sein, dass die Ursache in einer Sehstörung liegt und die Satzzeichen einfach „übersehen“ werden. Der Augenarzt oder der Optiker sind hier Ansprechpartner.

falsche Betonung beim Lautlesen

Ursache hierfür kann sein, dass das Kind mechanisch zwar lesen kann, das Gelesene aber nicht versteht. Es handelt sich um eine Sprachverständnisstörung auf der Ebene der Schriftsprache. Die Kinder sollten gelesene Worte mit dem linken Finger geführt begleiten (unbedingt auf Synchronisation achten = Finger und gelesenes Wort sind gleichzeitig überein). Zumeist haben die Kinder auch Schwierigkeiten, Klatschrhythmen einzuhalten und motorische Koordinationsübungen zu machen.

Textaufgaben werden nicht verstanden

Wenn das Kind Textaufgaben nicht versteht bzw. lösen kann, dann liegt eine Sprachverständnisstörung vor. Der Sinn eines Lesetextes kann nicht erfasst werden. Dies gilt immer dann, wenn das Kind gleichzeitig aber die notwendige Rechnung (wenn man sie ihm hinschreibt) lösen kann. Gelingt dies auch nicht, so liegt eine Rechenschwäche vor.

chronologisch erzählen fällt schwer

Die Kinder haben Schwierigkeiten Erlebtes mündlich oder auch schriftlich in der richtigen Reihenfolge zu erzählen. Hierfür ist es wichtig, dass logische, kausale Zusammenhänge innerhalb einer Handlungskette erfahrbar sind. Man spricht auch von einer Störung im Bereich der Handlungsplanung oder Sprachhandlungsplanung. Zumeist ist eine sensorische Integrationsstörung die Ursache.

Aufsätze werden im Telegrammstil geschrieben

Dies kann daran liegen, dass die Kinder über einen nicht altersgemäßen Wortschatz verfügen oder dass sie den vorhandenen nicht sicher abrufen können. Es kann aber auch sein, dass sie Handlungsabläufe nur schwer erinnern und reproduzieren können. Dies ist eine Form der ideatorischen Dyspraxie. Die Kinder tun sich schwer innere Bilder, Handlungsketten und Ideen bewusst wahrzunehmen und mit Schrift wiederzugeben. Selten, aber vorkommend liegt eine emotionale Störung vor, die es dem Kind nur schwer ermöglicht, lebendig und vorstellbar zu erzählen.

Vergessen von Verben oder Satzteilen in einer Erzählung

Erst einmal muss abgeklärt werden, ob das Kind nicht eine Sprachentwicklungsstörung hat. Viele Kinder haben dies – auffällig wird es aber nur in der Schriftsprache. Zum anderen kann es sein, dass die Kinder ihr eigenes Tun (Handeln und Denken) nicht bewusst genug erleben und in Folge auch nicht gänzlich zu Papier bringen. Ursache ist meist eine Tonusstörung (zu niedrig), eine Körperwahrnehmungsstörung (im Bereich der Taktil-Kinästhetik) oder eine Struktur- und Orientierungsschwäche (wo bin ich wie mit was?).

Schreibschwungrichtung ist unsicher/wechselnd

Man spricht auch davon, dass die Kinder Schwierigkeiten mit dem Richtungswechsel haben Dies geschieht dann, wenn Kinder Schwierigkeiten mit dem Überkreuzen der Mittellinie, der motorischen Koordinationsfähigkeit und dem Körperschema haben. Sie haben keine Richtungsorientierung und können nur mühsam fließende, variierende Schreibschwünge ausführen.

rechts-links-Unterscheidung ist nicht sicher

Rechts-Links-unterscheidungsfähigkeit ist normalerweise mit 4 Jahren sicher möglich. Kann ein Schulkind dies noch nicht, so deutet das auf eine Störung der räumlichen Wahrnehmung gekoppelt mit einer Körperschemastörung hin.

Händigkeit ist noch nicht entwickelt

Die Kinder wechseln noch ihre Arbeitshand. Manche Sachen machen sie mit rechts, andere mit links. Es ist auch möglich, dass sie eine Tätigkeit mit der einen Hand beginnen um sie mit der anderen Hand fortzuführen. Man spricht davon, dass sie noch keine Hirndominanz entwickelt haben. Eine Koordinationsstörung ist meist die Ursache. Damit das Gehirn Informationen regelrecht verarbeitn und einspeichern kann, muss sich eine Handdominaz lange vor Schulbeginn entwickelt haben.

mangelndes Zeitgefühl

Ein mangelndes Zeitgefühl kann viele Ursachen haben. Einmal kann das Kind, neurologisch betrachtet, noch nicht altersgemäß entwickelt sein. Es kann auch sein, dass das Kind Schwierigkeiten im Bereich der räumlichen Wahrnehmung hat. Die Kinder können sich und ihre Leistungsfähigkeit nicht einschätzen und auch nicht in Beziehung zur Zeit setzen. Sie können die ihnen gestellten Aufgaben erfüllen (in einer Schulprobe), werden aber nicht fertig – wichtige Punkte gehen ihnen in der Bewertung verloren.

langsames Arbeitstempo

Das Kind hat evtl. Koordinationsstörungen gekoppelt mit taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsstörungen. Würde das Kind sein Arbeitstempo erhöhen, so würde die Schriftqualität leiden, die Fehleranzahl zunehmen. Es kann auch sein, dass das Kind einen eher niedrigen Grundtonus hat und daher nicht schneller werden kann, weil es zu anstrengend wäre.

Buchstabieren fällt schwer

Ein Wort sicher buchstabieren können setzt voraus, dass das Kind das Wort in seine Einzel“buchstaben“ bzw. Laute zergliedern kann. Hierfür muss es jeden Buchstaben/Laut sicher und eindeutig fühlen. Das Kind muss in der Lage sein, artikulatorische Feinleistungen analysieren zu können und diese in einer vorgegebenen richtigen Reihenfolge erkennen. Voraussetzung sind stabile Erfahrungen im Bereich der Körperwahrnehmung, des Reihenfolgengedächtnisses und der Merkfähigkeit – sowohl taktil-kinästhetisch als auch auditiv und visuell.

viele Fehler beim Kopfrechnen

Ursache kann eine Koordinationsstörung sein, auf kognitiver und auf motorischer Ebene. In Folge fällt es den Kindern schwer, Gedankenketten festzuhalten, zu verfolgen und zu vervollständigen.

kleiner/größer werdendes Schriftbild

Hierbei handelt es sich um feinmotorische Koordinationsstörung, die mit Erhöhung des Schreibtempos zunimmt – bis hin zur Unlesbarkeit der Schrift. Häufig fällt es den Kindern schwer ein altersentsprechend strukturiertes Arbeitsverhalten zu zeigen.

unregelmäßiges Schriftbild

Ein unregelmäßiges Schriftbild deutet auf Schwierigkeiten in der Feinmotorik hin. Es können auch Koordinationsstörungen im Bereich der Feinsteuerung von schreibmotorischen Fähigkeiten die Ursache sein. Des Weiteren sind visuelle Wahrnhemungsstörungen denkbar, die Auge-Hand-Koordinationsauffälligkeiten zur Folge haben. es fällt schwer die Buchstaben auf der Linie zu halten und ihnen eine gleichmäßige Größe zu geben.

Schreibkrampf

Wenn Kinder dazu neigen, einen Schreibkrampf zu bekommen, dann findet man die Ursache in Tonusstörungen. Je dünner der Schreibstift, desto schwieriger ist seine Führung. Kommen noch Störungen Überkreuzung der Mittellinie und Koordinationsstörungen hinzu, dann verstärkt sich diese Auffälligkeit.

große Sauerei beim Malen mit Wasserfarben

Die Kinder nehmen sich mit ihrem Körper nicht genügend wahr, um Vorsicht zeigen zu können. Sie spüren nicht, wenn sie an ein Gefäß anstoßen (Wasserglas fällt um), sie spüren nicht, ob sie den Pinsel zu heftig säubern (Wasser verspritzt)… Man spricht von einer taktil-kinästhetischen Wahrnehmungsstörung. Auf der Schreibebene zeigt sich diese in einem schlechten Schriftbild, Leichtsinnsfehlern und k-g, t-d und p-b Verwechslung.

krumme/schiefe Körperhaltung

Einerseits können Wirbelsäulenschäden vorliegen, die der Krankengymnast therapeiren kann. Es kann auch ein zu niedrigerTonus die Ursache dafür sein.

Kopf wird schief gehalten

Das dauerhafte Schiefhalten des Kopfes ist zumeist ein Hinweis auf Wahrnehmungsstörungen im visuellen System. Die Kinder zeigen in der Folge Schwierigkeiten im Erlernen des flüssigen Lesens und des Buchstabenerwerbs.

Zehnerübergang wird schwer erlernt

Es kann sein, dass das Kind eine Rechenschwäche hat. Für die Rechenfähigkeiten sind Vorläuferfertigkeiten in den Bereichen der konstruktiv-räumlichen Erfahrung unbedingt notwendig. Um über den Zehner hinaus rechnen zu können, braucht das Kind eine genaue Vorstellung vom Zahlenstrahl – wo auf ihm befindet sich welche Zahlengröße, mit welchen Nachbarzahlen und wie weit sind 2 Zahlen auseinander? Dies sind einige der wesentlichen Fragen, die ein Kind sicher beantworten können muss.

Kinder klagen über Kopfweh

Wenn Kinder nach der Schule über Kopfweh klagen, so sollte man die Augen untersuchen lassen. Eventuell liegt eine Sehstörung vor. Es kann auch sein, dass eine Hörverarbeitungsstörung vorliegt, bei der die Kinder übersensibel auf Höreindrücke und Lautstärke reagieren. Man sollte hierbei auch an sensorische Integrationsstörungen denken – vor allem im Bereich des Gleichgewichtes.

schlaffe Bauchmuskulatur

Die Kinder haben Schwierigkeiten im Turnunterricht, im Bereich der Konzentration und Ausdauerleistung. Ursache ist zumeist ein zu niedriger Tonus.

Hausaufgaben brauchen unverhältnismäßig lang

Ursachen können Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Ausdauerschwierigkeiten sein.

fehlende Mimik

Fehlende Mimik ist ein Hinweis auf eine Körperwahrnehmungsstörung. Zumeist haben diese Kinder auch Schwierigkeiten mit dem Zehnerübergang und dem Rechnen. Sie können nur schwer oder gar nicht ihr Arbeitstempo erhöhen. Die Ursachen können im Bereich der Ich-Entwicklung und auch im Bereich neurobiologischer Verarbeitungsstörungen liegen.